Erasmus+ Projekt "Partnerschaften in der Erwachsenenbildung" - Schweden 2023

Liebe Weggefährten und Weggefährtinnen,
auf Wiedersehen Deutschland, Hej, God dag Schweden. Vom 30.04-07.05.2023 durften wir, die Suchtselbsthilfe, durch das ERASMUS Projekt des Fachbereiches Suchtselbsthilfe der LEB, unter Leitung und Organisation von Ingrid Hermes, Maria Theisling und Wolfgang Gehrs, den IOGT-NTO (Guttempler) in Schweden kennenlernen.
 
Gestartet sind wir voller Vorfreude, mit 22 Leuten – vertreten durch Weggefährten/innen des Kreuzbundes, der Freundeskreise und Guttempler. Rund 24 Stunden Fahrt standen uns bevor. Die Zeit nutzten wir für gemütliche Kennlerngespräche, unter anderem in Travemünde beim gemeinsamen Abendessen. Mit der Nachtfähre ging es dann nach Malmö und nach einem wunderschönen Sonnenaufgang weiter in Richtung Stockholm. Rund sechs Stunden später durften wir unsere Unterkunft für die kommenden Tage beziehen.
 
Der Abend begann mit einem Kennenlernen unserer schwedischen Weggefährten. Anschließend konnten wir beim geselligen Abendessen in einer coolen Sportsbar unter der "Tele2 Arena" erste intensive Gespräche führen. Gut ausgeschlafen, nach leckerem Frühstück und Ausblick in die "AVICII-Arena", starteten wir zum Headquarter, der Zentrale der IOGT-NTO. Durch Sofia, der Organisatorin auf schwedischer Seite, lernten wir die Organisation und ihre Aufgaben kennen. Weiter ging es dann zur "Tollare Folkhögskola" –der Volkshochschule. Hier bekamen wir einen Einblick in die Ausbildung von SozialarbeiterInnen in Schweden, deren Aufgabenfeld hauptsächlich die Arbeit mit Suchterkrankten ist. Am Abend durften wir an einer schwedischen Selbsthilfegruppe teilnehmen und den Tag bei der standardgemäßen "FIKA" –Kaffeerunde ausklingen lassen.
 
Der nächste Tag begann wieder in der Zentrale, mit einer sehr interessanten Präsentation der JUNIS, über Kinder aus suchtbelasteten Familien. Priorität ist es, allen Kindern, egal welcher Herkunft, suchbelastet oder nicht, eine gute Anlaufstelle zu bieten. Mit vielen Aktivitäten und Einfühlungsvermögen versucht die Junis, einen Zugang zu den Kindern, die Hilfe benötigen, zu finden. Wir finden, das ist ein toller Ansatz.
 
Nach viel Input hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Nach einer tollen Stadtbesichtigung haben wir uns Stockholm auch durch eine Schiffstour vom Wasser aus angesehen. Den Abend haben wir dann wieder gemeinsam mit unseren schwedischen Freunden ausklingen lassen.
 
Am Donnerstag machten wir uns auf in Richtung eines „Sozialen Brennpunktes“ etwas außerhalb von Stockholms. Im Forum für Sozialarbeit berichtete Erik Lindberg über die Entstehung der Suchtselbsthilfe in Schweden. Im Anschluss besuchten wir das Stockholmer Freilichtmuseum „Skansen“. Dort konnten wir Schweden um 1600 und das Wahrzeichen der Schweden, die Elche bestaunen. Bei gutem Wetter wurden wir dann nach Sollentuna zum Clubhaus der IOGT-NTO (Guttempler) eingeladen. Dort wurden wir mit Gegrilltem verwöhnt und die ersten Freundschaften wurden geschlossen.
 
Dann hieß es Tasche packen und Abschied von Stockholm nehmen. Mit einem tollen Ausblick vom Skyview ging es am Freitagmorgen nach Katrineholm. Dort haben wir an einem Wochenendworkshop teilnehmen dürfen. Ob jung oder Junggebliebene, alles war vertreten. Überrascht wurden wir dann direkt mit tollen Jacken der IOGT-NTO (Guttempler).
Den ersten Abend gestaltete eine mitbetroffene Autorin. Mit großem Interesse haben wir ihr Leben mit ihrem suchterkrankten Sohn verfolgt. Der ein oder andere hat sich auch schnell wiedererkannt. Bei wunderschöner Aussicht ließen wir den Abend ausklingen.
 
Am letzten Tag durften wir uns noch einen tollen Vortag von Robert, Christer und Marco über ihr Leben mit Spielsucht anhören. Leider konnten wir nicht mehr an den vielen Möglichkeiten, die geboten wurden (u.a. auch viele sportliche Aktivitäten) teilnehmen, denn es hieß DANKE sagen und Abschied nehmen. Mit vielen Umarmungen und einem Lächeln im Gesicht. Aber so schwer es uns auch fiel, so sehr freuen wir uns, die schwedischen Weggefährten und Freunde im August hier begrüßen zu dürfen.
Als Fazit kann man sagen, dass es eine unvergessliche Woche war, in der wir viele neue Erfahrungen mitnehmen konnten und zudem noch Freunde gefunden haben!
 
Zum Schluss noch ein großes Danke! Danke an alle, die uns diese Fahrt möglich gemacht haben.
Danke Ingrid, Maria und Wolfgang, für die tolle Organisation!
Ein besonderer Dank gilt auch unserem Busfahrer Albert Schütte-Bruns, einer unserer Weggefährten, der uns sicher und ohne Bezahlung hin und zurückgebracht hat.
 
In diesem Sinne herzlichen Dank fürs Lesen!
 
Liebe Grüße
Jessica Schwegmann, Diözesanbeauftrage für Junge Menschen im Kreuzbund